Über mich

Bettina Gründel

Werdegang

Ich bin 1976 in Berlin geboren.

Ich habe mein Diplom an der  Kunst-Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main absolviert.

In verschiedenen Theatern hab ich als Bühnenbildassistentin und bei Film, Fernsehen und Werbung als freischaffende Kameraassistentin gearbeitet. 

Mein Bedürfnis nach einer sinnvollen und sozialen Arbeit hat mich 2010 schließlich zur Kunsttherapie geführt.

Jetzt gehe ich meinen Weg weiter als freischaffende Künstlerin mit den Schwerpunkten Malerei und Bildhauerei

Künstlerische Weiterbildungen: 

Bildhauerei: Max Meuter, Max Mohr, Rickson Zavare, Itami Nyama, und Corinne Franz

Malereiklassen bei Michael Siegel

Land Art bei Nils Udo.

Interview mit Bettina Gründel

Bettina, wie bist Du zur Kunst gekommen?

Ich habe immer schon gerne gezeichnet und gebastelt und meine Mutter damit in die Verzweiflung gebracht weil der Teppich meines Kinderzimmers immer als Unterlage herhalten musste. 

Hast Du Kunst studiert?

Ja, an der HfG in Offenbach. Meine Schwerpunkte haben sich allerdings im Laufe meines Studiums verlagert. Ich habe angefangen mit Malerei und Bühnenbild, später kam noch die Bildhauerklasse bei Max Mohr dazu. Ich habe allerdings schon zu meinem Vordiplom gewechselt auf Film und Fotografie und letztlich in diesen Fächer auch mein Diplom gemacht. 

Wie hast Du dann zurück zur Malerei und Bildhauerei gefunden?

Das war ein langer Umweg. Ich habe immer wieder gemalt und Bildhauerworkshops besucht. Nach meiner Karriere bei Theater und Film habe ich eine Ausbildung zur Kunsttherapeutin gemacht und als Kunsttherapeutin gearbeitet. Mit Corona habe ich dann mich entschieden nur noch freie Kunst zu machen. Das habe ich mich früher nicht getraut. 

Was waren deine letzten Arbeiten?

Ich habe letztes Jahr eine Ausstellung in meinem Atelier in Lübeck in der Mengstrasse organisiert. Da habe ich eine Serie Icescapes ausgestellt und meine Skulpturen aus Alabaster.

Wovon handelt die Malerei?

Es sind abstrakte Bilder von Eisbergen und Gletscherlandschaften. Zuvor habe ich eine Serie Naturkatastrophen gemalt, das war einfach plötzlich da und daraus haben sich dann die Einsberge entwickelt. Das Schmelzen der Eisberge ist ja auch eine Art Naturkatastrophe. Ich wollte einerseits festhalten wie schön diese Naturlanfschaft ist und andererseits daran erinnern dass sie bald verschwunden sein könnten. Eine Art Naturdenkmal setzen. Was mir auch an den Eisbergen gefällt, ist dass sie so strahlen und lichtvoll sind. Die weiße Fläche reflektiert das Licht auf eine so besondere Art, das fasziniert mich. 

Was inspiriert Dich zu den Alabsterskulpturen?

Das was die Eisberge und die Alabsterskulpturen gemein haben, ist dass sie lichtvoll sind. Der Alabaster ist transluzent, dass heißt er lässt das Licht durchscheinen und man sieht im Inneren seine Struktur. Er leuchtet dann von Innen. Es gibt wie man sehen kann auch karamellfarbene Alabstersteine, aber meistens aber ich mit den hellen, weissen oder mit leichter Färbung.  Der Alabaster ist ein Calcium Sulfat, ein Gips quasi, er kommt in der Erde Knollen von bis zu einer Tonne vor. Er ist dort entstanden wo früher Meer war. Er ist quasi steingewordenes Meer. 

Noch bevor ich das wusste, war ich immer verwundert, dass mir bei der Bearbeitung oft Meeresassoziationen kamen. Oktopusse, Waale, Seehunde und andere Meerestiere und Pflanzen. 

Die Skultpturen sind abstrakt gehalten aber enthalten viele Formen die auch  in der Natur zu finden sind. 

Insgesamt habe sie einen eher warmen und weichen Charakter.  

Bettina, was ist dein nächstes Projekt?

Ich würde gerne wieder eine Serie zum Thema Natur und Klima machen, vielleicht Wolken oder Wüste, das ist noch nicht ganz klar. 

Wie arbeitest Du? Machst Du die Bildhauerei und Malerei zur gleichen Zeit, oder abwechselnd?

Meist ist es so dass ich mich in den schönen Monaten der Bildhauerei widme und in den kälteren der Malerei. Das hat sich so ergeben, und damit bin ich zur Zeit ganz zufrieden. Das ist ein guter Ausgleich. 

Wie lange arbeitest Du an einem Bild oder an einer Skulptur? 

Das ist ganz unterschiedlich. Manche Bilder entstehen im Flow und andere brauchen mehr Zeit, müssen überarbeitet werden oder pausieren, bis sie wieder dran sind. 

Bei den Skulpturen ist es auch so dass die Zeit brauchen, manche pausieren immer wieder und andere entstehen kontinuierlicher. Bevor die endgültig abgeschlossen sind werden sie einer längeren Betrachtungszeit unterzogen, ob sie auch wirklich stimmig sind. 

Warum arbeitest Du draußen?

Das Sonnenlicht hat in der Bearbeitung der Steine eine besondere Rolle. Die Schattenbildung hilft bei der Formgestaltung mit. Sie hilft die Form immer wieder zu überprüfen. Wenn die Schattenbildung klar ist, ist auch die Form klar. 

Vielen Dank für das Interview!